Schloss Favorite Ludwigsburg, Westliches Zimmer

Klassizistische Wände, barocke DeckenDie westlichen Zimmer

Papiertapeten waren im 18. Jahrhundert groß in Mode. Die edlen Papierrollen wurden aus Frankreich importiert und auf Leinwand und Holzrahmen geklebt. Drei Zimmer auf der Westseite des Schlosses sind so gestaltet. Nur noch ein Raum erstrahlt in seinem barocken Erscheinungsbild.

Schloss Favorite Ludwigsburg, Südwestliches Zimmer

Barockes Ambiente im ersten Obergeschoss.

Prachtvolle Ornamente im Barockzimmer

Das Barockzimmer ist der einzige Raum im Schloss, der noch die Wand- und Deckengestaltung aus der ersten Ausstattungsphase von 1718 zeigt: Riccardo Retti schuf für die Wand-Stuckaturen ein filigranes Bändelwerk in Gold- und Silber garniert mit phantastischen Fabeltieren, das in seiner feinen und luftigen Gestaltung schon den Umbruch zwischen dem üppigen Stil des Barock und dem aufkommenden verspielten Rokokostil vorwegnimmt und ein Paradebeispiel für derartige Weiterentwicklungen ist.

Schloss Favorite Ludwigsburg, Südwestliches Zimmer

Ein Speer und ein Jagdhund als Geschenk.

Das Deckengemälde im Barockzimmer

Das Deckengemälde von Antonio Colomba entstammt ebenfalls noch der Frühphase und nimmt einen Bezug auf die Favorite als Jagdschloss und zeigt ein Motiv der antiken Mythologie: die Treue des Jäger-Paares Kephalos und Prokris wird von den Göttern auf die Probe gestellt; da Prokris die Probe nicht besteht, flieht sie zu König Minos nach Kreta, der ihr einen immer treffenden Speer und einen Jagdhund schenkt, die sie beide nach ihrer Rückkehr und Versöhnung dem Kephalos schenkt.

Kleines Kabinett am südwestlichen Zimmer

Das Kleine Kabinett ist ein besonderes Schatzkästchen und liegt zwischen dem Barockzimmer und dem Festsaal. Seine Wände sind mit gelbgrüner Papiertapete und kleinen Landschaftsszenen geschmückt. Auch in diesem Raum befanden sich ursprünglich ähnlich aufwendige Stuckaturen Riccardo Retti wie im südwestlichen Zimmer (Barockzimmer), die jedoch 1798 abgeschlagen und durch „moderne“ Papiertapeten ersetzt wurden. Die sehr kräftige Farbauswahl der Tapeten – Medaillons mit Landschaftsdarstellungen auf gelben Grund umrahmt von schwarz-grünen Bordüren – ist typisch für das frühe 19. Jahrhundert.

Decken zeigen barocken Stuck

Wie in allen westlichen Zimmern sind im Mittleren Zimmer die barocken Stuckverzierungen an der Decke erhalten geblieben. Sie stammen von dem italienischen Künstler Riccardo Retti und wurden im Jahr 1718 angebracht. Das zentrale Deckengemälde entstand etwas später und zeigt die antike Göttin Juno mit einem Pfau.

Schloss Favorite Ludwigsburg, Nordwestliches Zimmer

Meleager und Atlante mit einem Eberkopf.

Originales Deckengemälde aus der frühen Ausstattungsphase

Im Nordwestlichen Zimmer hat sich noch das originale Deckengemälde von Luca Antonia Colomba aus der frühen Ausstattungsphase von 1718 erhalten, welches eine Szene aus der antiken Mythologie zeigt: Meleager und Atalante un der erlegte  kalydonische Eber. Das Paar erlegt zusammen auf der Jagd den Eber, doch Meleager schenkt allein seiner Geliebten Atalante Kopf und Fell des Ebers. Derartige Motive, worin sich die Jagd und die Liebe wieder spiegelt waren besonders beliebte und passende Themen für ein Jagdschloss.

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