Schloss Favorite Ludwigsburg, Speisesaal

Strahlend weiss und lichtdurchflutetDer Speisesaal

Einst bot er den würdigen Rahmen für die herzoglichen Hofbälle und die opulenten Diners: der Saal im Zentrum von Schloss Favorite. Einzigartig sind vor allem die bestens erhaltenen klassizistischen Verzierungen, die dem Raum seinen besonderen Glanz verleihen.

Schloss Favorite Ludwigsburg, Speisesaal

Reichliche Verzierung im Raum.

Alter Boden – neue Wände

Nur der knarzende Parkettboden stammt noch aus der Erbauungszeit von Herzog Eberhard Ludwig. Die Wand- und Deckengestaltung ist um 1800 erneuert worden. Ursprünglich war der Saal von Donato Giuseppe Frisoni entworfen worden. Ein gewölbtes Deckengemälde – ausgeführt von Luca Antonio Colomba – stellte die antike Göttin Diana beim Aufbruch zur Jagd dar. Bauschäden machten allerdings schon bald eine Sanierung unumgänglich.

Skulptur „Der Herbst“ von Johann Heinrich Dannecker in Schloss Favorite Ludwigsburg

Lebensgroße Figur: „Der Herbst“, 1790.

Klassizistische Eleganz

Gleich nach seinem Regierungsantritt im Jahr 1797 beauftragte der spätere König Friedrich den Hofbaumeister Nikolaus Friedrich von Thouret mit der Umgestaltung des Saals und der benachbarten Kabinette. Seither erstrahlt der Saal in einer zarten hellblauen und weißen Farbgebung. Pilaster, Gesimse, Verzierungen und die flache Decke aus Stuck erinnern an antike Vorbilder. In den vier Nischen stehen Skulpturen der vier Jahreszeiten, geschaffen von den Bildhauern Johann Heinrich Dannecker und Philipp Jakob Scheffauer.

Schloss Favorite Ludwigsburg, Außenfassade

Einladende Balustrade.

Musik, Tanz und Feuerwerk

In diesem Saal feierten drei Generationen württembergischer Regenten rauschende Feste. Von den Musikeremporen ertönte die Tanzmusik, auf dem Parkett schwang die höfische Gesellschaft das Tanzbein und getafelt wurde bei solchen Gelegenheiten eine Etage tiefer in der Eingangshalle. Ein ganz besonderer Höhepunkt dürfte das Feuerwerk im Jahr 1748 gewesen sein, das auf der Balustrade vor dem Festsaal abgefeuert wurde.

Schloss Favorite Ludwigsburg, Speisesaal

Auf der Empore spielten die Musiker.

Platz für die Musiker

Wenn der Herzog im Saal zum Tanz bat, wollte er zwar die Musik hören, nicht aber die Musiker sehen. Häufig wurde daher in barocken Schlössern eine platzsparende Variante gewählt: die Musikerempore. Sie befand sich unauffällig oberhalb der Tanzfläche. Kamen allerdings Blechbläser zum Einsatz, dann bezogen diese in der Regel wegen der Lautstärke vor dem Schloss Stellung.

Achten Sie auf die Musikerempore direkt unterhalb der Decke. Mit manchen Sonderführungen kann man diesen Bereich auch besichtigen.

Mehr erfahren

Persönlichkeiten

Kunstwerke & Räume

Stilepochen

Arbeit & Vergnügen

Bitte wählen Sie maximal 5 Schlagwörter aus.