Blick auf die Dachterrasse von Schloss Favorite Ludwigsburg

Mit viel AussichtDie Dachterrasse

Wollten der Herzog und seine Gesellschaft den außergewöhnlichen Blick von der Dachterrasse aus genießen, mussten sie mit ihren kostbaren Gewändern, gepuderten Perücken und reichen Spitzenbordüren das schmale Treppenhaus emporsteigen.

Schloss Favorite Ludwigsburg, Außenfassade

Ein Erlebnis für die Gäste des Herzogs: die Dachterrasse.

Flachdach birgt Schwierigkeiten

Was in Italien geht, muss auch in Württemberg funktionieren. So ähnlich dachten wohl Herzog Eberhard Ludwig und sein italienischer Hofbaumeister Donato Giuseppe Frisoni über die Flachdachkonstruktion von Schloss Favorite. Die flache Plattform bot schließlich mehr Platz für die Gäste und galt außerdem damals als besonders schick. Doch schon bald drang Wasser in die Konstruktion ein und verursachte große Schäden.

Schloss Favorite Ludwigsburg, Außenfassade

Die nördlichen Türme.

Separee in luftiger Höhe

Von vier kleinen Türmen und einer Balustrade wird die Dachterrasse eingefasst. Die beiden nördlichen Türme beherbergen Treppenhäuser, während sich in den Türmen auf der Südseite kleine Räumchen befinden. Vielleicht traf sich hier der Herzog mit seiner Lieblingsmätresse zum Tee oder Kaffee? Auch heiße Schokolade könnte hier gereicht worden sein – sofern die Schokoladenmagd schnell genug die Treppe hinaufkam.

Federzeichnung von Schloss Favorite Ludwigsburg aus dem Jahr 1718

Aufriss der Südfassade in einer Zeichnung von 1718.

Nicht jede Treppe führt hinunter

Zwei Wendeltreppen sind im Inneren von Schloss Favorite verborgen, aber nur eine führt vom Erdgeschoss auf die Dachterrasse. Die zweite Wendeltreppe ermöglichte es lediglich den Hofmusikern, die Musikempore auf der Ostseite zu erreichen. Dazu mussten sie erst mit ihren Instrumenten das Treppenhaus auf der Westseite emporsteigen, dann die Dachterrasse überqueren und im nordöstlichen Turm wieder auf die Empore hinabsteigen.

Mehr erfahren

Kunstwerke & Räume

Bitte wählen Sie maximal 5 Schlagwörter aus.